100 Mio.-Baukredit am Volk vorbei geschmuggelt!
Auf dem Weg des geringsten Widerstands hat der Kantonsrat den grössten jemals geplanten Baukredit in der Geschichte des Kantons bewilligt. Der Schwyzer Steuerzahler wird in dieser Entscheidung aussen vor gelassen. Weil das Volk bei Entscheiden von solcher Tragweite zwingend mit einbezogen werden muss, wird das Referendum gegen diesen Baukredit ergriffen.
Die IG Mittelschule March hat vom Beschluss des Kantonsrates bezüglich Baukredit für die KSA Kenntnis genommen. Regierung und Kantonsrat haben es nicht für nötig befunden, diesen grössten Baukredit in der Geschichte des Kantons Schwyz dem Volk vorzulegen. Ein «Komitee für eine kostengünstige und dezentrale Mittelschulstruktur» aus der IG hat sich deshalb entschlossen, gegen diesen Beschluss das Referendum zu ergreifen und so eine Volksabstimmung zu ermöglichen.
Regierungs- und Kantonsrat haben dieses Mammutprojekt von rund Fr. 100 Mio. auf dem Weg des geringsten Widerstands durchgewunken. Es steht ausser Frage, dass ein Baukredit in dieser Grössenordnung im Sinne unserer direkten Demokratie vom Volk abgesegnet werden muss. Es ist aus Sicht des Komitees und der IG zudem möglich und nötig, dass die nötige bauliche Neuorganisation der KSA mit einem etwas erweiterten Blickwinkel massiv günstiger und qualitativ besser realisiert wird.
Die Unterschriftensammlung läuft. Die Referendumsbogen stehen bis zum Ablauf der Sammelfrist Ende Juli 2019 zum Download zur Verfügung.
„Schwyz, heb Sorg zu üsärä March!“
Die IG Mittelschule March hat sich 2005 konstituiert, um den Mittelschulstandort in der March zu sichern. Der Märchler Schulstandort konnte damals gerettet werden. Seither wurde das Schulangebot in der March jedoch stetig ausgedünnt und alle (neuen) attraktiven Schulangebote in Pfäffikon zentralisiert. Das Konzept «eine Schule mit zwei Standorten» wurde von Anfang an torpediert und nicht gleichberechtigt umgesetzt.
2014 witterte der Kanton eine weitere Chance, der March den Mittelschulstandort endlich zu entreissen. Nachdem keine pädagogischen Gründe gefunden wurden, diesmal aus baulichen (!) Gründen: Das 40 Jahre junge Gebäude in Pfäffikon ist derart marode, dass es nicht mehr saniert werden kann. Und wenn man schon einen Neubau erstellen muss, kann man die Gunst der Stunde nutzen und den Neubau so konzipieren, dass er auch den Standort Nuolen ersetzt. Ganz nach dem Motto: nicht kleckern, sondern klotzen!
March verliert wichtiges Schulangebot
Mit der vom Regierungsrat geplanten Aufgabe des Schulstandortes Nuolen der KSA verliert die March einerseits ein wichtiges schulisches Grundangebot und andererseits die letzte kantonale Verwaltungseinheit im Bezirk. Wie bei allen standortrelevanten Entscheiden des Kantons (ÖV-Angebot, Zivilstandsamt, KESB, etc.) übergeht der Kanton seinen zweitgrössten Bezirk auch bei der Standortwahl der Kantonsschule.
Weg des geringsten Widerstandes
Aus den verschiedenen Varianten zur Sanierung und Werterhaltung der Schulstandorte Pfäffikon und Nuolen hat der Regierungsrat mit dem Neubau und der Zusammenführung der Standorte den teuerstenWeg und den Weg des geringsten Widerstandes gewählt. Dass die noch nicht einmal 40-jährigen Gebäude der KSA in Pfäffikon baufällig sind und ein Neubau unumgänglich wird, bestreitet niemand. Muss deswegen aber der gut funktionierende Mittelschulstandort in der March geopfert werden? Es fragt sich ernsthaft, ob die zweite Bauetappe und der Neubau zur Aufnahme der Schülerinnen und der Schüler aus der March und sogar den Nachbarkantonen wirklich notwendig ist.
Die March hat ein Recht auf Bildung vor Ort
Die Kostenunterschiede zwischen dem Neubau einer Mammut-Schule und der Variante mit dem redimensionierten Neubau in Pfäffikon und der Sanierung in Nuolen sind frappant. Für die Hälfte des budgetierten Betrags könnte diese Variante realisiert werden. 50 anstelle von 100 Millionen mit kleineren Standorten, die eine förderliche Lernumgebung für die Schülerinnen und Schüler sind als eine riesige Mammut-Schule. Eine «win-win-Situation» könnte man meinen. Es braucht hier vom Regierungsrat lediglich einen spürbaren Willen, in die Bildung und die Bildung in der March zu investieren. Kosteneinsparungen können mit der Zentralisierung der Mittelschule in Pfäffikon keine gemacht werden. Im Gegenteil: Verwaltungsaufwand und die zusätzlichen Abschreibungen belasten den Staatshaushalt unverhältnismässig.
Die IG Mittelschule March setzt sich dafür ein, dass – neben einem redimensionierten Neubau der KSA in Pfäffikon – der Schulstandort der KSA in der March in Nuolen als gleichberechtigter Schulstandort beibehalten wird. So kann sichergestellt werden, dass die Märchler Schülerinnen und Schüler auch in den kommenden Jahren eine Mittelschule in ihrem Bezirk besuchen können.
Wir freuen uns, wenn möglichst viele Mitbürgerinnen und Mitbürger mit einer – kostenlosen – Mitgliedschaft in der IG Mittelschule March ihre Sorge um den Mittelschulstandort March und der schleichenden Ausdünnung des Angebotes des Kantons in der March ausdrücken.
IG Mittelschule March / Komitee für eine kostengünstige und dezentrale Mittelschulstruktur
Roland Egli, Präsident
info@mittelschulemarch.ch